Wenn wir sterben…

…werden wir zu einer Angst im Herzen eines glücklichen Menschen. Wir sitzen darin wie in einem Bus voller Sommerfrischler, die sich für einen blauen Himmel herausgeputzt haben, während wir wollsockig in der letzten Reihe hocken, die Kapuze unseres Regencapes weit über das blasse Gesicht gezogen. Jedes Auskunftsersuchen über unser trübes Gemüt kontern wir mit einer passenden Wettervorhersage. Die Hasenfüßigen steigen als erstes aus. Dann folgen die Leichtgläubigen, später die Zweifler und solche, die von je her in der Sonne einen Feind vermutet hatten. Die letzten Sitze halten die unverbesserlichen Optimisten besetzt. Mit denen aber fährt es sich gut, wachen sie doch immer erst auf, wenn sie keine Augen mehr haben, die sie öffnen könnten. Irgendwann stehen wir auf, gehen zum Fahrer und tippen ihm auf die Schulter. Er schenkt uns einen traurigen Blick, hält mitten auf der Straße an und wir übernehmen das Steuer.

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