24/VI/15

Im Traum der letzten Nacht traf ich einen Bettler, der mit seinem Hund unter dem Torbogen der alten Stadtmauer saß. Vor ihm lag ein verbeulter Hut, in dem ein paar einsame Geldstücke schliefen. Auf einem Pappschild stand geschrieben: Nüchtern habe ich Angst, betrunken bin ich traurig.

Ob es etwas dazwischen gäbe, fragte ich ihn. Dazwischen, sagte er, verspüre er nur die Sehnsucht nach dem einen oder dem anderen.

Was ich tun solle, fragte ich.

Lege eine Münze in meinen Hut.

Und dann?

Dann, sagte er, füllt die Lücke sich mit Möglichkeiten.

 

Kurz vor dem Erwachen träumte ich noch, ich sein ein Formel Eins Pilot, der versehentlich einem Grid-Girl ein Bein abfuhr, sie heiratete und, nachdem er seine Kariere beendet hatte, Werbung für die Titanprothesen eines südkoreanischen Start-Ups machte.

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