Die Idee der Erbsünde ist nichts anderes, als ein auf alle Menschen ausgeweiteter Rassismus. So wie jemand aufgrund seiner Hautfarbe, Nationalität oder Stammeszugehörigkeit als weniger wertvoll betrachtet werden mag, dichtet dieses theologische Konzept jedem Einzelnen einen Makel an, den er mit seiner Geburt empfangen hat. Von den drei großen monotheistischen Religionen hat nur das Christentum den Edenmythos zur Urwunde der Menschheit erklärt, die einzig mit göttlicher Hilfe geheilt werden kann. Der von den Juden erwartete Messias hat keine solche Heils- oder Erlöserfunktion und dem Islam ist der Begriff der Erbsünde unbekannt, wenngleich sein kruder Chauvinismus mitunter ähnlich verheerende Folgen hat. Es ist eine Errungenschaft des Christentums diese menschenverachtende und körperfeindliche Anschauung fein säuberlich in seine Theologie eingeflochten zu haben und damit jeden Menschen von Geburt an zu diskriminieren.