Im Winter sind deine Träume kalt und spiegeln das frühe Dunkel kurzer Tage. Sie kleiden sich in magere Farben, legen sich auf dein Gemüt wie Schnee auf Dach und Grab. Du erwachst am Morgen und spürst noch ihre Hand am Hals. Satt vom Schweiß der Nacht füllen sie deine Magengrube. Wieder haben sie in deiner Kindheit gewühlt, auf der Suche nach erfrorenen Puppen. Sie wissen um deine Angst vor Nebel und Nieselregen. Deine Sehnsucht nach Sonne verhöhnen sie mit grauen Filmen und Schattenopern. Die du liebst, werden dir als Gefangene vorgeführt. Oder als solche, die deinen schwarzen Himmel nicht anbeten wollen.
Der Frühling ist eine Prophezeiung, der du keinen Glauben schenkst. Dass deine Träume davon wissen, ist deine eigene Schuld. Hast du ihnen doch an Tagen sommerlicher Unbekümmertheit selbst davon erzählt.