Wenn man sich die Analyse von Amed Rashid in der New York Review of Books durchliest, kann einem das Gefühl beschleichen, auf die islamische Welt kommt das zu, was das christliche Abendland vor gut vierhundert Jahren durchlebt hat – einen innerkonfessionellen Waffengang, der sich über einen langen Zeitraum erstreckt, überregional geführt wird und auf dessen Schlachtfeldern im Namen Gottes Hegemonialfantasien blutig ausgelebt werden.
Der Gedanke ist erschreckend, zumal dieser neue “dreissigjährige Krieg” mit der Technologie des 21. Jahrhunderts geführt wird.Als einziger Silberstreif am Horizont bleibt die Hoffnung, der Islam möge am Ende die gleiche Entwicklung durchleben, die im christlichen Europa spätestens mit Beginn des 18. Jahrhunderts einsetzte. Der Weg dahin aber wird, und das ist das verheerende, gepflastert sein mit Millionen von Toten. Wie damals – nur schlimmer.
Eine gute Zusammenfassung über den derzeitigen Informationsstand in Sachen IS/ISIS/ISIL findet man auch hier.